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Die preußischen Schlösser und Gärten entlang der Havel – heute UNESCO-Weltkulturerbe – wurden nach dem 13. August 1961 zu einem der Schauplätze des Kalten Krieges. Hier verlief die deutsch-deutsche Grenze: Mauer, Grenzzäune und Todesstreifen zerstörten über 30 Hektar einer einzigartigen Kulturlandschaft. So wurde der von den Gartenkünstlern im 19. Jh. angelegte romantische Uferweg nach dem Mauerbau zum Patroullienweg der DDR-Grenztruppen.
Peter Joseph Lennés grandiose Idee der »Sichtachsen« wurde pervertiert: Denn auch die Grenzer wollten »Sichten«. Allerdings in einem ganz anderen Sinn: es ging ihnen um »freies Sicht- und Schussfeld«, um Fluchten zu verhindern. Dazu wurden einst kunstvoll geschwungene Wege und Hügel rücksichtslos mit Planierraupen weggebaggert, Parkarchitekturen abgerissen und große Flächen mit Pflanzengift devastiert. Die wundervollen Sichtbeziehungen der Kulturlandschaft rund um die Glienicker Brücke waren durch Streckmetallzäune und Wildwuchs gekappt.
Der fast 30 Jahre andauernden Zerstörung dieses weiträumigen Gesamtkunstwerkes folgte die Heilung, die aufwendige Restaurierung der Gärten nach dem Fall der Mauer. »Das war Zerstörung von Kunst. Als ob man in ein Rembrandt-Gemälde mit einem Messer reingeschlitzt hätte. Nun galt es das zu reparieren. Es hat mich tief bewegt, dass ich dabei helfen durfte«, sagt der damalige Leiter des Parkes Babelsberg, Karl Eisbein.
Die multimediale Ausstellung wird auf über 400 Quadratmetern im Schloss Sacrow gezeigt. Im Mittelpunkt stehen die spannenden und berührenden Erlebnisse der Gärtner während der Zeit der Zerstörung durch die Grenze im Kalten Krieg und der Heilung nach dem Mauerfall. Marianne Birthler ist die Botschafterin der Ausstellung: »Der Ausstellungsort Sacrow könnte nicht besser gewählt sein. Der zur Grenzzeit extrem malträtierte Lenné Park ist heute wieder in seiner atemberaubenden Schönheit erlebbar. Für die Besucher wird das nicht nur das Erlebnis einer sehr spannenden Ausstellung, sondern auch ein Ausflug in die Traumwelt des Preußischen Arkadiens.«