Jens Arndt
Sacrow - Das verwundete Paradies
Eine märkische Schönheit. Zwischen Buchenwäldern, Schilfgürteln und stillen Seen liegt Sacrow malerisch an
der Havel. Der Ort ‚hinter dem Gebüsch’ hat eine wechselvolle Geschichte.
Die jeweiligen Herrscher, die politischen Verhältnisse und der Zeitgeist betrieben den Wandel dieses
‚Paradieses’. Schon Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. wollte aus dem schlichten Büdner- und Fischerdorf
Sacrow einen ‚anmutigen, durch Kunst veredelten Lustort’ machen. Das von Peter Joseph Lenné entworfene
Preußische Arkadien an der Havel und die einfachen, meist strohgedeckten Häuschen im Ort – sehr viel
größer hätte der Kontrast nicht sein können. Die verheerenden Auswirkungen beider deutscher Diktaturen
spiegeln sich in Sacrow und in den dortigen Familiengeschichten, wie den Redelsheimers, den von Dohnanyis,
den Langes. Über Jahrzehnte verlief die deutsch-deutsche Grenze mitten durch das Paradies an der Havel.
Betrachtet man den Ort heute, ist von diesen Schrecken der Deutschen Geschichte äußerlich fast nichts zu
bemerken. Scheinbar aus der Zeit gefallen, als ob es keine Deportationen jüdischer Bewohner und kein
unmenschliches Grenzsystem der DDR gegeben hätte, liegen Ort, Schloss und Kirche in einer paradiesgleichen
Idylle am Wasser. Im Fokus dieses Buches stehen die Geschichte des Ortes Sacrow, des Schlosses und der
Heilandskirche. Die Wunden, die das Paradies erlitten hat, werden in Gesprächen mit Zeitzeugen, die einst
in Sacrow lebten oder immer noch Bewohner des Ortes sind, sichtbar. In fast allen Gesprächen fällt
tatsächlich das Wort Paradies. In einem Brief der jüdischen Kunsthändlerin Grete Ring, die von den Nazis
vertrieben wurde, genauso wie im Gespräch mit Christel Hempelmann und Ilona Lange, deren Bruder von den
DDR-Grenztruppen mitten im Ort erschossen wurde. Klaus von Dohnanyi, Joachim von Vietinghoff und Markus
Peichl sind ebenso Zeitzeugen der Geschichte Sacrows wie Eva Tanner, Gerhard Pahl, Bärbel Stuerzebecher
und Thomas Friese. Teils leben ihre Familien seit langem in Sacrow, teils entdecken die neuen Sacrower
die wechselvolle Geschichte des Ortes mit besonderer Leidenschaft.
Das Buch ‚Sacrow – Das verwundete Paradies’ wird begleitet vom gleichnamigen Film von Jens Arndt,
einer Produktion des rbb.
Beiträge von:
- Klaus von Dohnanyi
- Joachim von Vietinghoff
- Markus Peichl
- Eva Tanner
- Gerhard Pahl
- Bärbel Stuerzebecher
- Thomas Friese
Klappbroschur, 276 Seiten
ca. 300 farbig und historische Abbildungen
- 29,- EUR
- ISBN: 978-3-939629-62-7
- lieferbar
Jens Arndt
Sacrow - Das verwundete Paradies
Ein Film von Jens Arndt
Sacrow ist eine malerisch an der Havel gelegene Idylle. Auf den ersten Blick merkt
man dem kleinen Ort seine dramati sche Geschichte im 20. Jahrhundert nicht an.
„Viele Leute, die hierher kommen, sagen immer wieder: Sacrow ist so schön, geradezu
paradiesisch,“ sagt Markus Peichl im Film. „Aber jedem Paradies wohnt auch immer
die Hölle oder der Alptraum inne.“ Man merkt es auf den zweiten Blick: Verletzungen
durch die deutsche Geschichte - durch NS-Diktatur und deutsche Teilung - sind hier
bis beute spürbar. Das off enbart sich in den emotionalen Interviews und Geschichten
der Zeitzeugen. In der Dialekti k von Schönheit und Drama wird die Geschichte des
geheimnisvollen Ortes Sacrow erzählt.
- Buch und Regie: Jens Arndt
- Kamera: Jörg Johow • Frédéric Batier • Olaf Dorow • Hans-Jürgen Büsch
- Ton & Schnitt: Hannes Richter
- Sprecher: Burghart Klaußner
- Schnitt und Mischung: Raimund von Scheibener
- Musik: Hans-Jürgen Büsch
- Produzent: Joachim von Vietinghoff
- Redaktion rbb: Rolf Bergmann • Franziska Schulz
- Von Vietinghoff Films 2021 in Kooperation mit dem L&H Verlag
- Laufzeit: 51 Minuten · HD 16:9 · deutsch · Farbe · s/w
- 14,95 EUR
- ISBN: 978-3-939629-65-8
- lieferbar
Alle drei Filme von Jens Arndt dokumentieren das Schicksal
des Preußischen Arkadiens im 20. Jahrhundert. Die fragile
Schönheit der Kulturlandschaft wurde durch die Auswirkungen
von zwei deutschen Diktaturen - durch NS-Verbrechen
und später durch Mauer und Stacheldraht - verletzt.
Bewegend erzählen Menschen über ihr Leben in der Parklandschaft
um die Glienicker Brücke, mit der Sacrower Heilandskirche
und im Ort Sacrow.
Ein verwundetes Paradies.
Seit der Antike wird der Mythos von Arkadien beschworen.
Als Synonym für ein irdisches Paradies, in dem Menschen
im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen leben. In
Preußen gab sich König Friedrich Wilhelm IV. diesem Traum
hin. Gemeinsam mit Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich
Schinkel schuf er Mitte des 19. Jahrhunderts ein Preußisches
Arkadien an der Havel.
Die Landschaft zwischen den Schlössern und Parks von Babelsberg,
Glienicke, dem Neuen Garten, Sacrow und der
Pfaueninsel wurde zu einem Gesamtkunstwerk aus Architektur
und Gartenkunst. Diese Potsdam-Berliner Kulturlandschaft
gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.
- Buch und Regie: Jens Arndt
- Sprecher: Burghart Klaußner
- Produzent: Joachim von Vietinghoff
- Redaktion rbb: Rolf Bergmann • Franziska Schulz-Elmalih
Der Schuber enthält die drei Filme in der Originalausstattung (Digischuber):
- Sacrow. Das verwundete Paradies (51 Minuten)
- Gärtner führen keine Kriege. Preußens Arkadien zur Mauerzeit (45 Minuten)
- Die Sacrower Heilandskirche. Kirche im Niemandsland (44 Minuten)
- Von Vietinghoff Films in Kooperation mit dem L&H Verlag
- DVD-Box (3 DVDs im Digischuber mit Booklet)
- 39,95 EUR
- ISBN: 978-3-939629-66-5
- lieferbar
Bezug direkt an der Schlosskasse, über den L&H Verlag oder im lokalen Buchhandel.
Alle Publikationen mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.