Sacrow - das verwundete Paradies

Ausstellung
07. August bis 09. November 2021

Ars Sacrow e.V. – Logo

Publikation

Jens Arndt

Sacrow - Das verwundete Paradies

Eine märkische Schönheit. Zwischen Buchenwäldern, Schilfgürteln und stillen Seen liegt Sacrow malerisch an der Havel. Der Ort ‚hinter dem Gebüsch’ hat eine wechselvolle Geschichte.

Jens Arndt – Sacrow - Das verwundete Paradies – Buchcover

Die jeweiligen Herrscher, die politischen Verhältnisse und der Zeitgeist betrieben den Wandel dieses ‚Paradieses’. Schon Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. wollte aus dem schlichten Büdner- und Fischerdorf Sacrow einen ‚anmutigen, durch Kunst veredelten Lustort’ machen. Das von Peter Joseph Lenné entworfene Preußische Arkadien an der Havel und die einfachen, meist strohgedeckten Häuschen im Ort – sehr viel größer hätte der Kontrast nicht sein können. Die verheerenden Auswirkungen beider deutscher Diktaturen spiegeln sich in Sacrow und in den dortigen Familiengeschichten, wie den Redelsheimers, den von Dohnanyis, den Langes. Über Jahrzehnte verlief die deutsch-deutsche Grenze mitten durch das Paradies an der Havel.

Betrachtet man den Ort heute, ist von diesen Schrecken der Deutschen Geschichte äußerlich fast nichts zu bemerken. Scheinbar aus der Zeit gefallen, als ob es keine Deportationen jüdischer Bewohner und kein unmenschliches Grenzsystem der DDR gegeben hätte, liegen Ort, Schloss und Kirche in einer paradiesgleichen Idylle am Wasser. Im Fokus dieses Buches stehen die Geschichte des Ortes Sacrow, des Schlosses und der Heilandskirche. Die Wunden, die das Paradies erlitten hat, werden in Gesprächen mit Zeitzeugen, die einst in Sacrow lebten oder immer noch Bewohner des Ortes sind, sichtbar. In fast allen Gesprächen fällt tatsächlich das Wort Paradies. In einem Brief der jüdischen Kunsthändlerin Grete Ring, die von den Nazis vertrieben wurde, genauso wie im Gespräch mit Christel Hempelmann und Ilona Lange, deren Bruder von den DDR-Grenztruppen mitten im Ort erschossen wurde. Klaus von Dohnanyi, Joachim von Vietinghoff und Markus Peichl sind ebenso Zeitzeugen der Geschichte Sacrows wie Eva Tanner, Gerhard Pahl, Bärbel Stuerzebecher und Thomas Friese. Teils leben ihre Familien seit langem in Sacrow, teils entdecken die neuen Sacrower die wechselvolle Geschichte des Ortes mit besonderer Leidenschaft.

Das Buch ‚Sacrow – Das verwundete Paradies’ wird begleitet vom gleichnamigen Film von Jens Arndt, einer Produktion des rbb.

Beiträge von:

Klappbroschur, 276 Seiten
ca. 300 farbig und historische Abbildungen

Jens Arndt

Sacrow - Das verwundete Paradies

Ein Film von Jens Arndt

Sacrow ist eine malerisch an der Havel gelegene Idylle. Auf den ersten Blick merkt man dem kleinen Ort seine dramati sche Geschichte im 20. Jahrhundert nicht an. „Viele Leute, die hierher kommen, sagen immer wieder: Sacrow ist so schön, geradezu paradiesisch,“ sagt Markus Peichl im Film. „Aber jedem Paradies wohnt auch immer die Hölle oder der Alptraum inne.“ Man merkt es auf den zweiten Blick: Verletzungen durch die deutsche Geschichte - durch NS-Diktatur und deutsche Teilung - sind hier bis beute spürbar. Das off enbart sich in den emotionalen Interviews und Geschichten der Zeitzeugen. In der Dialekti k von Schönheit und Drama wird die Geschichte des geheimnisvollen Ortes Sacrow erzählt.

Jens Arndt – Sacrow - Das verwundete Paradies – DVD-Cover
Das verwundete Paradies

Geschichten aus dem Preußischen Arkadien

Drei Filme von Jens Arndt

Alle drei Filme von Jens Arndt dokumentieren das Schicksal des Preußischen Arkadiens im 20. Jahrhundert. Die fragile Schönheit der Kulturlandschaft wurde durch die Auswirkungen von zwei deutschen Diktaturen - durch NS-Verbrechen und später durch Mauer und Stacheldraht - verletzt. Bewegend erzählen Menschen über ihr Leben in der Parklandschaft um die Glienicker Brücke, mit der Sacrower Heilandskirche und im Ort Sacrow.
Ein verwundetes Paradies.

Jens Arndt – Sacrow - Das verwundete Paradies – DVD-Box-Cover

Seit der Antike wird der Mythos von Arkadien beschworen. Als Synonym für ein irdisches Paradies, in dem Menschen im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen leben. In Preußen gab sich König Friedrich Wilhelm IV. diesem Traum hin. Gemeinsam mit Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich Schinkel schuf er Mitte des 19. Jahrhunderts ein Preußisches Arkadien an der Havel.
Die Landschaft zwischen den Schlössern und Parks von Babelsberg, Glienicke, dem Neuen Garten, Sacrow und der Pfaueninsel wurde zu einem Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartenkunst. Diese Potsdam-Berliner Kulturlandschaft gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Der Schuber enthält die drei Filme in der Originalausstattung (Digischuber):

Bezug direkt an der Schlosskasse, über den L&H Verlag oder im lokalen Buchhandel.

Alle Publikationen mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.